Zur gynäkologischen Diagnostik bei Beschwerden verschiedenster Art, wie z.B. Ausfluss, Jucken, Brennen gehört eine gezielte Untersuchung mittels Abstrichen. Dabei wird ein Abstrich vom Muttermund und der Scheide entnommen und zur Untersuchung eingesandt.
Bakterieller Abstrich
Der bakterielle Abstrich wird im Fachlabor untersucht und je nach Befund eine gezielte Therapie empfohlen.
Als bakterielle Vaginose wird die untypische Besiedlung der Vagina (Scheide) v.a. mit anaerobe Bakterien bezeichnet, die zu einer Entzündung im Scheidenbereich (einer Kolpitis) führt, aber auch das weibliche äußere Genitale mit betreffen kann und damit eine Vulvovaginitis bewirkt.
Eine länger anhaltende Vaginose/Kolpitis kann zu weiter aufsteigenden Infektionen und schließlich zu Unfruchtbarkeit führen. Besonders während der Schwangerschaft und bei der Geburt sind solche Infektionen gefährlich.
Chlamydienabstrich
Die gram-negativen Chlamydien bilden eine Familie der Bakterien. Chlamydien lösen bei Menschen insbesondere Erkrankungen (Chlamydiose) im Genitalbereich sowie der Schleimhäute im Augen- und Atemwegsbereich aus mit teilweise schwerwiegenden Folgen wie Unfruchtbarkeit oder Erblindung.
Chlamydieninfektionen sind mit Antibiotika gut behandelbar. Rechtzeitig behandelte Chlamydieninfektionen ziehen in der Regel keine Folgeschäden nach sich.Unbehandelte Chlamydienerkrankungen können auch zu Eileiterschwangerschaften, Frühgeburt, Unfruchtbarkeit/Sterilität, Verwachsungen oder Arthritis und Erblindung führen. Chlamydien sind einer der häufigsten Verursacher sexuell übertragener Erkrankungen weltweit. Deswegen muss auch der Partner behandelt werden. Es gibt auch Hinweise darauf, dass eine bestehende Chlamydieninfektion die Ansteckung mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten, einschließlich der Infektion mit HIV, bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr erleichtern kann. Besonders während der Schwangerschaft ist die Chlamydieninfektionen gefährlich.